Macht- und Beziehungsbewusstsein - Selbsttest

LERNREISE VOR DEM SELBSTTEST

1. Erkennen

  • Aufwachen: Ich bemerke, dass ich Machtspiele spiele oder hineingezogen werde – bewusst oder unbewusst.

  • Selbstbeobachtung: Ich erkenne meine Bewertungen, Schuldzuweisungen, Opfergedanken oder Überlegenheitsfantasien als Teil des Spiels.

2. Benennen

  • Sprache finden: Ich kann Muster benennen (z. B. Manipulation, verbale Gewalt, Angriff, moralische Stufe).

  • Humor und Milde: Ich bewerte mich selbst nicht mehr hart, sondern nehme wahr: „Ah, da spiele ich wieder mit.“

3. Anhalten

  • Pause wagen: Bevor ich reagiere, halte ich inne. Atme. Spüre.

  • Leere zulassen: Ich ertrage das Nicht-Wissen und die Unsicherheit, ohne sofort zu handeln.

4. Distanzieren

  • Innere Klarheit: Ich erkenne: Das Machtspiel gehört nicht zu meinem Wesenskern.

  • Äußere Freiheit: Ich kann aussteigen – durch Schweigen, Grenzen setzen oder ein klares „Stopp“, ohne selbst eskalierend zu werden.

5. Neu orientieren

  • Beziehung vor Position: Ich setze auf Präsenz, Vertrauen und Verbindung – nicht auf Recht haben.

  • Resonanz üben: Ich lausche, ob mein Impuls gehört wird, und akzeptiere, wenn er nicht aufgenommen wird.

6. Integrieren

  • Lernreise anerkennen: Jeder Konflikt wird zu einem Übungsfeld für Entwicklung (Stufe 7/8 nach Küchler).

  • Gemeinschaft gestalten: Ich begreife Machtfragen als Beziehungsfragen und lade zu Räumen ein, in denen Chaos, Leere und Gemeinschaft durchlebt werden können (Scott Peck).


👉 Damit wird der Selbsttest zur Standortbestimmung:
Er zeigt nicht nur, welche Muster bei mir oder anderen auftauchen, sondern auch, wo ich auf meinem Lernweg stehe:

  • Bin ich noch stark im Erkennen und Benennen?

  • Lerne ich schon das Anhalten und Distanzieren?

  • Oder übe ich mich im Neu orientieren und Integrieren?


📌 Quelle:
Barbara Küchler, Weil es so nicht weitergeht (Vahlen Verlag, 2025)
Gastbeitrag „Machtspiele erkennen und mich davon innerlich distanzieren (Konflikt Teil 3)“, 16. Mai 2025.

Machtbewusstsein-Selbsttest

Der Selbsttest lädt dich ein, deine innere Haltung zu prüfen. Nicht, um dich zu verurteilen – sondern um Standortbewusstsein zu gewinnen:

  • Manipulation: Versuche ich, andere subtil zu lenken – oder bleibe ich transparent?

  • Nonverbale Gefälle-Signale: Rede ich laut, leise, spitz – oder klar und präsent?

  • Dominanz-Ringe: Muss ich unbedingt Recht behalten – oder halte ich aus, dass Verschiedenes nebeneinandersteht?

  • Selbstbehauptungs-Moral: Handle ich nach „Auge um Auge“ – oder vertraue ich auf Beziehung?

👉 Auswertung:

  • Viele „oft“ → mitten im Einflussring.

  • Viele „manchmal“ → auf dem Weg zur inneren Freiheit.

  • Viele „selten“ → nahe an Resonanz und Klarheit.

📌 Quelle:
Barbara Küchler, Weil es so nicht weitergeht (2025)
Gastbeitrag bei integrale-politik.ch  „Machtspiele erkennen und mich davon innerlich distanzieren (Konflikt Teil 3)“, 16. Mai 2025

Stimmen aus der Praxis

„Ich habe am Samstag mein persönliches Drama ausgebreitet – und doch merkte ich, dass es nicht wirklich mein Thema war. Ich sprach aus Angst vor der Leere, nicht aus meiner Tiefe.“ – Teilnehmerin

„Ich stand im Loyalitätskonflikt: Soll ich der Gruppe treu bleiben oder meiner eigenen Wahrheit? Es fühlte sich an, als würde ich mich selbst verraten.“ – Teilnehmer

„Ich war so verstrickt, dass ich nur noch reagieren konnte. Erst in der Stille spürte ich, dass ich aussteigen darf – ohne zu fliehen.“ – Teilnehmerin

Und ich selbst schrieb in mein Notizbuch:

„Nicht auf der Bühne, sondern hinter den Kulissen habe ich manchmal mitgespielt – wenn ich müde urteilte, statt Verbindung zu suchen. Genau dort beginnt Spaltung. Genau dort beginnt auch mein Lernen.“


Weitere Fragen zur Selbsreflexion

Wenn ich den Bogen schlage vom Einflussring zur Resonanz, lautet mein innerer Check so:

  • Klarheit: Erkenne ich, wann ich selbst mitspiele?

  • Verbundenheit: Überwinde ich Gefälle, indem ich Beziehung vor Position setze?

  • Tiefe: Spüre ich, dass Resonanz kein „Esoterik-Effekt“ ist, sondern gelebte Realität?

Das werden keine perfekten Antworten. Es sind Wegmarken.

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