Christof Suppiger

Angebote aus Bildung und Kultur

Das Geburtstagsgeschenk

Ich, (63), habe mir zu meinem Geburtstag etwas Süsses gekauft, weil ich Süsses gern habe und ich, gemessen an meinem grossen Gluscht, selten Süsses geschenkt bekomme. Ich Armer. ? So weit so gut.

Als mich mein Vater (96) zu meinem Geburtstag in die Seebadi eingeladen hatte – mit anschliessendem Frühstück im Grand Hotel – ahnte ich wohl, dass ich mir ein extra Geschenk machen sollte: Ich lud den Musiker Albin Brun, dessen Komposition «Xehadi i de Seebadi» in meinem Ohr zum fröhlichen Wurm geworden war, zum Soloauftritt ein. Ich habe meine Musiker-Seele zum Geburtstag mit eingeladen, da sie – gemessen an meiner Sehnsucht, zeitlebens meinem Vater nahe zu sein – am Gabentisch wohl wieder fehlen würde.

Albin musste leider absagen. Zu «blutt» würde das Tenor-Sax klingen ohne Bass, Akkordeon und Geige und der vorgeschlagene Morgentermin wäre – zwischen mehreren Konzerten am Wochenende – einfach zu viel des Guten gewesen. Am Vorabend der Einladung kam dann auch noch die Absage meines Vaters. Grund: wetterbedingt, zu kühl. Der  «Schwumm» sei zu verschieben. Das Geburtstagsfrühstück im Capitol blieb bei der Absage unerwähnt. Im Saal des Grand Hotels wäre es doch bestimmt warm gewesen, meinte ich, und drückte den Unmut umgehend aus. Wir konnten uns für eine Neuauflage auf den Samstag einigen. Ich traf meinen betagten Vater «pünktlich, also 10′ zu früh» auf dem Bänkli am See vor dem Eingang.

In der Seebadi habe ich einen 96-Jährigen erlebt, der trotz Hausverbot des Bademeisters, seinen Wunsch zu baden sehr stolz, fast blind und ziemlich gehörslos, aber körperlich 100% unbehindert in die Tat umgesetzt hat. Zufrieden genoss er Wasser, Sonne und Bewegung. Wie mir dann zu dämmern begann, ging es beim Badi-Anlass darum, die Legitimierung seines unerwünschten Besuches mit begleitenden Angehörigen zu festigen. Das aufmunternde Zeugnis der Hausärztin (mit Empfehlung die Lebensqualität zu wahren) gut behütet im Portemonnaie.

Und so, da es mein Geburtstag war, ich mir, also ihm, also mir: Präsenz und stille Fürsorge schenkte. Ich freute mich unterdessen auf das nächste Geschenk «Xehadi…» 17:00 auf der Bühne. Albin hat es mir live und unblutt gewidmet und gespielt.


v.l.n.r. Albin Brun, Patrizia Dräger, Claudio Strebel. 25.6.22, Luzern Stadtfest

«Wer sich am Lärm stört, ist noch nicht in der Stille angekommen.» Niklaus Brantschen? Könnte auch von John Cage sein oder von mir, wenn ich z.B. an der stark befahrenen Strasse für einen Atemzug lang die Augen schliesse. Und auch wenn ich das Trio Albin Brun am Löwenplatz höre, fast höre, denn der Bass des Nachbarkonzertes übertönt fast alles, einzig nicht Albins Humor: «Wer da spielen kann, kann überall spielen.»

An dieser Stelle danke ich allen, die mir zum Geburtstag ? NICHTS ? geschenkt haben. «Endlich nichts!» ruft der ZenSchüler mit Blick auf die soeben geöffnete, leere Geschenkschachtel. «Nichts.» Ein Nichts aus der Fülle deiner Seele, au ja, das wünsche ich mir zu den kommenden Geburtstagen.

Und deine Präsenz an «Unser aller Geburtstage 5.0», welches dieses Jahr ein ganzer Sonntag füllen wird, würde mich sehr freuen.
– mit Community Building
– aus dem gesellschaftlichen «Pseudo und Chaos» zu wahrer Gemeinschaft
– für den Zusammenhalt der Gesellschaft

Workshop Community Building in vibrierender Kollaboration mit Andreas Reese, bewusstwie.org und Alex Wiedemann, Community Building Institut in Ammersee bei München.

Herzliche Grüsse
Christof Eduard, Suppi Kreis Kultur
Friede beginnt hier – in mir, mit dir.

(v.l.n.r. Thomas Feldmann, Männer Netzwerk Schweiz, Albin Brun und Christof Suppiger, Luzern, 25.6.22)

Au ja, Community Building mit Suppi Kreis Kultur interessiert mich. Ich möchte dabei sein und mitmachen. In Zürich Männerworkshop und in Basel weitere Community Building Workshops coming up in Basel, Männedorf, Biel…

https://christofsuppiger.org/cb-maennerworkshop/?amp

https://www.bewusstwie.org/community-building-workshop-maenner-zuerich-november-2022#kosten

 

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